Insights Rückrufaktionen vermeiden: Wenn Lautstärkeregler versagen
Wie unbemerkte Zuliefereränderungen teure Rückrufaktionen bei Autoradios verursachen können.
schadensanalyse Fehlerhafte Lautstärkeregler: Produktionsrisiko für Autoradiohersteller
„Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist …“
Musikfans drehen das Autoradio gerne voll auf, besonders bei ihren Lieblingsliedern. Doch wenn die Lautstärkeregelung bereits während der Produktion fehlerhaft ist, kann dies nicht nur die Freude am Hören trüben, sondern auch zu erheblichen Produktionsproblemen führen. Für Hersteller bedeutet dies potenziell kostspielige Lieferstopps und Rückrufaktionen, die die gesamte Lieferkette ins Wanken bringen können.
PRoblemstellungLauter ja,
leiser nein
Ein namhafter Hersteller von Autoradios und Unterhaltungselektronik sieht sich mit einer wachsenden Anzahl an Reklamationen konfrontiert. Der Grund: Bei einem bestimmten Radiotyp versagt der Lautstärkeregler. Während die Lautstärke problemlos erhöht werden kann, ist ein Herunterdrehen des Volumens nicht mehr möglich.
Dieser Defekt tritt plötzlich auf, obwohl der betreffende Regler seit Jahren ohne Probleme produziert und verbaut wird. Auffällig ist, dass die Reklamationen vor allem aus Regionen mit warmem Klima und belasteter Luft stammen, was auf Schadgaskorrosion als mögliche Ursache hindeutet.
fehlersucheSchadgaskorrosion als Ursache?
Zu Beginn richtete sich der Verdacht auf Schadgaskorrosion als Auslöser der Fehlfunktion des Lautstärkereglers. Diese Art der Korrosion entsteht, wenn elektronische Bauteile durch in der Luft enthaltene Schadgase angegriffen werden. Doch eine detaillierte Analyse mit verschiedenen Schadgas-Tests lieferte keine Bestätigung für diese Annahme.
Um die tatsächliche Ursache zu ermitteln, wurde die Untersuchung fortgesetzt. Ein ZESTRON Technology Analyst nahm daraufhin die verwendeten Drehschalter unter die Lupe, um tiefergehende Einblicke in die potenziellen Auslöser des Defekts zu gewinnen.
analyseMechanischer Drehschalter auf dem Prüfstand
Im nächsten Schritt der Untersuchung wurden sowohl ein „alter“ funktionierender Drehschalter als auch ein Exemplar der neuen Serie geprüft. Dabei zeigte sich, dass der Schmierstoff im neuen Modell verändert wurde. Dieser neue Schmierstoff war jedoch nicht für die anspruchsvollen Umgebungsbedingungen in warmen Regionen geeignet. Stattdessen alterte er schnell und verklumpte unter hohen Temperaturen, was letztendlich die Fehlfunktion des Reglers verursachte.
lösungsansatzAngepasster Schmierstoff sorgt für leise Töne
Diess Analyseergebnis war entscheidend, doch ein weiteres Problem trat zutage: Die Änderung der Schmierstoffzusammensetzung war dem Kunden vom Vorlieferanten nicht mitgeteilt worden, wodurch eine frühzeitige Überprüfung der neuen Bauteile auf Funktionsfähigkeit nicht möglich war.
Um größere Produktionsausfälle und Kosten zu vermeiden, musste der Schmierstoff daher schnellstmöglich auf eine alterungsbeständige Variante umgestellt werden. Diese proaktive Anpassung stellte sicher, dass die Regler wieder zuverlässig funktionierten und den Musikgenuss auch bei leisen Tönen gewährleisteten.
Bei welcher Herausforderung können wir Sie unterstützen?
Whitepaper-Collection Qualitätstest der Schutzwirkung von Vergussmassen gegen Schadgas und Feuchte
Schwachstellen in Vergussmassen von elektronischen Bauelementen und bestückten Leiterplatten können im Falle ungünstiger Umwelteinflüsse eine drastische Verkürzung der Lebensdauer oder auch den sofortigen Frühausfall der gesamten Schaltung zur Folge haben.