Faktencheck Baugruppenreinigung: Wie erzeugt man Spülwasser in bestmöglicher und konstanter Qualität?
zeit zum faktencheckEffiziente Baugruppenreinigung: Spülwasser herstellen
Auf dem Prüfstand: wie wird bestmögliche und konstante Qualität sichergestellt?
Der Reinigungsprozess für elektronische Baugruppen besteht aus drei Stufen: der Reinigung, der Spülung und der Trocknung. Jede Stufe leistet einen wesentlichen Beitrag zum Reinigungsergebnis und sollte optimal eingestellt sein. So sorgt eine optimal eingestellte Spülstufe dafür, dass vorher gelöste Verunreinigungen, wie z.B. Flussmittel, Partikel oder auch Reste des Reinigers von der Baugruppenoberfläche abtransportiert werden und keine Rückstände hinterlassen.

Um diese Funktion einwandfrei erfüllen zu können, wird Spülwasser von dauerhaft guter Qualität benötigt, das vor der Verwendung im Reinigungsprozess erst einmal hergestellt werden muss. Doch wie wird Spülwasser hergestellt, wieder aufbereitet und einfach überwacht? Das erfahren Sie im Faktencheck.
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faktencheck zum nachlesenBaugruppenreinigung: Herstellung und Aufbereitung von Spülwasser
Auf dem Prüfstand: welche Materialien werden für eine gute Spülqualität benötigt?
Warum ist die Spülung im Reinigungsprozess so wichtig?
In der Spülstufe werden Reste von Verunreinigungen und Reiniger von Baugruppen gespült. Dabei durchlaufen die Baugruppen zunächst eine Grobspülung und anschließend eine Feinspülung. Erfüllt das verwendete Wasser in den beiden Spülstufen nicht die notwendigen Qualitätskriterien, besteht die Gefahr, dass Rückstände auf der Baugruppenoberfläche zurückzubleiben und eintrocknen. Dadurch können sie die Grundlage für Ausfallmechanismen bilden.
So können ionische Rückstände beispielsweise zu Elektrochemischer Migration oder Partikel zu Brückenbildung führen. Filmisch-organische Verunreinigungen können die Haftung von Beschichtungen beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall führen diese Effekte zu Fehlfunktionen und Ausfällen von Baugruppen.



Die Spülstufe leistet damit einen wichtigen Beitrag für ein optimales Reinigungsergebnis und die Zuverlässigkeit einer elektronischen Baugruppe. Entscheidend dafür ist das Spülwasser.
Warum muss Spülwasser speziell aufbereitet werden und wie funktioniert das?
Um seine Funktion zu erfüllen, muss das Spülwasser bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. So eignet sich beispielsweise kein normales Leitungswasser zum Spülen der Baugruppen, da es Ionen enthält, die zu Ausfallmechanismen führen. Stattdessen wird voll entsalztes Wasser (VE-Wasser) benötigt, dem sämtliche Anionen und Kationen entzogen wurden.
Vor allem bei Reinigungsanlagen, deren Wassermanagement als Closed Loop System läuft, ist neben der Herstellung auch die Aufbereitung des Spülwassers für dessen Qualität entscheidend. In diesem geschlossenen Kreislauf wird gebrauchtes Spülwasser wieder aufbereitet und Abwasser vermieden. Eine geschlossene Kreislaufführung findet sich meistens bei Anlagen für kleinere bis mittlere Produktionsdurchsätze.
Einen Überblick über die verschiedenen Kreislaufführungen im Reinigungsprozess erhalten Sie im Faktencheck Spülwasser: Was muss beim Wassermanagement und der Qualitätsüberwachung beachtet werden?
Zur VE-Wasserherstellung bzw. -aufbereitung werden folgende Hilfsstoffe benötigt:
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Aktivkohle
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Mischbettharz
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und Feststofffilter



Kohle und Harz werden in fertigen Patronen von Spezialfirmen geliefert. Doch die unterschiedlichen Hilfsstoffe unterscheiden sich - sowohl im Preis als auch in ihrer Leistungsfähigkeit.
Neben den Materialien zur Erzeugung bzw. Aufbereitung ist auch die Qualitätsüberwachung des Spülwassers wichtig. Die Überwachung der Wasserqualität stellt nicht nur ein gleichbleibendes Reinigungsergebnis sicher, sondern gibt auch Hinweise darauf, wann Aktivkohle, Mischbettharz und Filter erschöpft sind und gewechselt werden müssen.
Spülwasseraufbereitung im Faktencheck
Spülwasser – ein komplexes, und wichtiges Thema in der Baugruppenreinigung.
Daher machen wir den Faktencheck und haben verschiedene Aktivkohlen und Mischbettharze auf deren Leistungsfähigkeit getestet. Außerdem beantworten wir folgende Fragen:
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Mit welchen Verunreinigungen ist das Spülwasser beladen, woher kommen sie und warum müssen sie entfernt werden?
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Welche einfachen Messverfahren zur Qualitätsüberwachung werden in der Praxis verwendet?
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Welche Funktion erfüllen Filter, Aktivkohle und Mischbettharz in der Spülwasseraufbereitung?
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Wie oft müssen sie ausgetauscht werden und kann man das selbst machen?
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Und was gibt es bei Aktivkohle, Mischbettharz und Filtern zu beachten?